Energiewende: Deutschland und Polen unter Spannung

Am 22. November 2023 fand in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam eine Podiumsdiskussion des rbb zur deutsch-polnischen energiepolitischen Zusammenarbeit im Rahmen der Reihe „Polen verstehen“ statt.

Energiewende: Deutschland und Polen unter Spannung

Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp spricht über die Chancen und Möglichkeiten der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Energiebereich.

Am 22. November 2023 fand in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam eine Podiumsdiskussion des rbb zur deutsch-polnischen energiepolitischen Zusammenarbeit im Rahmen der Reihe „Polen verstehen“ statt. Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp folgte der Einladung und sprach über die Chancen der bilateralen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für eine beschleunigte Energiewende in beiden Ländern. Dabei stellte sie auch die Deutsch-Polnische Energieplattform vor, die dena seit 2021 im Auftrag des Auswärtigen Amtes gemeinsam mit der polnischen Energiesparagentur KAPE koordiniert.

In der gemeinsamen Diskussion mit Monika Morawiecka, Expertin für Mittel- und Osteuropa bei der internationalen Organisation Regulatory Assistance Project (RAP), Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und Adam Traczyk, Direktor des Think Tanks More in Common Polska wurde deutlich, dass die deutsch-polnischen Beziehungen bereits jetzt mit Leben gefüllt sind. Unter einer neuen polnischen Regierung dürfte sich die bilaterale Zusammenarbeit nochmals intensivieren.

Auch wurde deutlich, dass Polen und Deutschland auf den Ausbau Erneuerbarer Energien setzen: Polen will seine Übertragungsnetze bis 2030 fit für 50 % Strom aus erneuerbaren Energieträgern machen. Die Vorreiterrolle Deutschlands in der Energiewende, die zu Preissenkungen geführt und so den aktuellen Solarboom in Polen erst möglich gemacht, wurde in der Diskussion ebenfalls gewürdigt.

Differenzen gab es beim geplanten Einstieg Polens in die Kernenergie. Dieser Reibungspunkt in der energiepolitischen Ausrichtung beider Länder wird auch unter der Regierung Tusk weiter bestehen bleiben und gegenseitiges Verständnis notwendig machen.

Kristina Haverkamp wies in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit eines kontinuierlichen bilateralen Austausches hin. Eine wichtige Rolle spiele hier das bilaterale Dialogformat der Plattform, das Deutsch-Polnische Energiewendeforum, das nach einem erfolgreichen Start im April 2023 in Warschau im kommenden Frühjahr in Berlin stattfinden wird. Weitere Informationen werden in Kürze hier veröffentlicht.

Eine Zusammenfassung der Diskussionsrunde ist online verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=P4-mr21LXso