Deutsch-Polnisches Energiewendeforum

Nach einem erfolgreichen Start 2023 in Warschau ging das Deutsch-Polnische Energiewendeforum am 16. und 17. Mai in Berlin in die zweite Runde. Unter dem Motto „Die europäische Energiewende gemeinsam gestalten“ tauschten sich über 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beider Länder im Weltsaal des Auswärtigen Amtes zu konkreten Schritten hin zur europäischen Klimaneutralität im Jahr 2050 aus.

Das 2. Deutsch-Polnische Energiewendeforum stellt einen wichtigen Meilenstein in der Intensivierung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen im Bereich der Klima- und Energiepolitik dar.

Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für Internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Urszula Zielińska, Staatssekretärin im polnischen Ministerium für Klima und Umwelt sowie Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betonten in ihren Eröffnungsreden die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen für die Beschleunigung der Energiewende in Europa.

Bereits am Vorabend wurde das Forum feierlich bei einem Empfang in der Polnischen Botschaft im Grunewald vom polnischen Botschafter in Deutschland, Darius Pawłoś und dem deutschen Botschafter in Warschau, Viktor Elbling, eröffnet. Am Nachmittag tauschten sich deutsche und polnische Think Tanks auf Einladung von Dr. Reichel, Mitglied der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag über soziale Aspekte der Energiewende in Haushalten aus.

Zentrale Punkte in der bilateralen Zusammenarbeit

In den Diskussionen wurde immer wieder deutlich, dass Deutschland und Polen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Energiewende stehen, und die Zusammenarbeit ausbauen wollen. Beide Länder sehen die Energiewende dabei nicht nur als klimapolitisches Thema, sondern als treibendes Element für ein sicheres, resilientes und wirtschaftlich starkes Europa.

Bis 2030 möchte Deutschland seinen Stromverbrauch zu 80% aus erneuerbaren Energien beziehen und bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Polen beabsichtigt, bis 2030 seinen Stromverbrauch zu 32 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Bis 2040 soll der künftige Energiemix zur Hälfte von erneuerbaren Energien abgedeckt und die Kapazitäten damit vervierfacht werden. Kohle soll dann nur noch 8 Prozent Anteil am Strommix haben, der Ausstieg ist für das Jahr 2049 geplant.

Neben der Wärmewende und der Dekarbonisierung der Industrie gibt es mit dem geplanten Ausbau der Stromübertragungsnetze, dem Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur sowie einer Flankierung des Kohleaussteigs weitere wichtige Themen und Anknüpfungspunkte in der bilateralen Zusammenarbeit beider Länder. Eine zentrale Frage der Energiewende ist dabei die Sozialverträglichkeit der Verbraucherpreise, die starken Einfluss auf die Akzeptanz der Transformation in der Bevölkerung haben. Das Forum bot die Möglichkeit für einen vertrauensvollen Dialog zu diesen und weiteren Themen.

Das Deutsch-Polnische Energiewendeforum soll auch im kommenden Jahr weitergeführt werden. Informationen hierzu werden wir in den kommenden Monaten hier bekannt geben.

Die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Energiebereich ist vielfältig und umfasst sowohl politisch-strategische, technologisch-wirtschaftliche als auch regionale und grenzüberschreitende Kooperationen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Impulse und Themenvorschläge haben: d-p-plattform(at)dena.de.

Präsentationen

Keynote, Mariusz Skwarczynski (PPTX, 43 MB)
Keynote, Clara Vollmer (PPTX, 2 MB)
Pitch, Joern Mantz (PPTX, 3 MB)
Pitch, Bartlomiej Kupiec (PPTX, 699 KB)

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Bild: Aleksandra Rosztajn/Media 2.0, Galerie: Thomas Köhler/Photothek